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Hommage 2021

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Zwei Schülerinnen besuchten die Ausstellung "Hommage 2021" in Bern während der Sportferien. Foto: Zoe Neff

50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht in der Schweiz

Die 6. Klassen unseres Gymnasiums arbeiteten am Projekt «Hommage 2021» mit und wählten zwei Innerrhoderinnen aus, deren Portraits nun in der Berner Altstadt zu sehen sind.

«Hommage» bedeutet Huldigung, und gehuldigt werden im aktuellen Jahr all jenen Frauen und Männern, die sich im 100-jährigen Kampf für das Frauenstimm- und Wahlrecht engagierten. Das Projekt «Hommage 2021» hat sich zum Ziel gesetzt, diesen mutigen Vorkämpferinnen eine Ausstellung in der Altstadt von Bern zu widmen. Aus jedem Kanton der Schweiz werden zwei Frauen vorgestellt, die sich durch ausserordentliche Leistungen für die Gesellschaft hervorgetan und sich insbesondere für Rechte von Frauen engagiert haben.

Für den Kanton Appenzell Innerrhoden traf Rebekka Dörig, Sekundarlehrerin, Mitarbeiterin im Museum Appenzell – und ehemalige Schülerin unseres Gymnasiums, eine repräsentative Vorauswahl. Aufgrund der von ihr erstellten Portraits durften unsere 6. Gym-Klassen entscheiden, welche zwei Frauen aus Innerrhoden an der Ausstellung in der Altstadt von Bern vorgestellt werden.

Die Wahl der Schülerinnen und Schüler fiel auf Ottilia Paky-Sutter und Ottilia Grubenmann-Streule. Was die Schülerinnen und Schüler an diesen beiden Frauen besonders beeindruckt hat, ist den Texten zu entnehmen, in denen sie ihre Auswahl begründen:

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«Wissensbegierig, aktiv politisch engagiert und von Männern ernst genommen: Ottilia Paky-Sutter war eine Pionierin in der politischen Landschaft Innerrhodens des 20. Jahrhunderts. Politisiert wurde sie durch die als höchst ungerecht empfundene Ausbürgerung nach der Heirat mit einem Österreicher sowie den Umstand, dass sie die Einwilligung ihres Mannes benötigte, um ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Sie sprach nicht nur grosse Worte, sondern gab sich voll und ganz dem Thema hin und entwickelte einen Kampfgeist und Ehrgeiz, welcher uns heute noch als Vorbild dienen kann. Sie war eine wahrhaftige Ausnahmepersönlichkeit, welche es schaffte, eine nachhaltige Veränderung der Innerrhoder Frauenpolitik in Gang zu setzen. Die politischen und gesellschaftlichen Schwierigkeiten der heutigen Zeit verlangen auch weiterhin nach solch aussergewöhnlichen Persönlichkeiten.» 6. Gym., Gymnasium St. Antonius, Appenzell

«Ottilia Grubenmann-Streule ermöglichte ledigen Frauen mit ihren Kindern einen Platz in der Gesellschaft zu finden und sich an einem Ort zu Hause zu fühlen. Sie stellte ihr eigenes Heim als Gebärhaus zur Verfügung und half so mehr als 3000 Kindern auf die Welt. Somit war sie eine Pionierin auf dem Gebiet der Geburtshäuser und gab den Hebammen wieder mehr Bedeutung. Auch setzte sie sich dafür ein, dass Frauen mehr Vertrauen in sich entwickeln und Schwangerschaft nicht mehr als Krankheit angesehen wird. Auch beeindruckt hat uns, dass sie zu dieser Zeit als selbständige und emanzipierte Frau arbeitete. So hat sie nicht nur als freischaffende Hebamme, sondern auch als Autorin und Stickerin ein Leben für sich und ihre Kinder geschaffen. Deshalb haben wir uns für Ottilia Grubenmann-Streule entschieden, die sich mit ihrem Mut gegen die gesellschaftlichen Normen und die Kirche stellte, um den Frauen neue Rechte und Möglichkeiten zu bieten.» 6. Gym., Gymnasium St. Antonius Appenzell

Weitere Informationen zum Projekt und die Portraits aller Frauen aus der ganzen Schweiz: www.hommage2021.ch

Materialien zum Frauenstimmrecht in Appenzell Innerrhoden